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Lust statt Frust in der Hundeerziehung

Der Hundetrainer Manfred Ziegler zeigt in seiner Hundeschule im Raum Lauf, Nürnberg, Fürth und Erlangen, warum bei Hundehaltern mehr Frust statt Lust bei der Hundeerziehung herrscht und wie man es richtig macht.

 

Viele Hundehalter, die mit Ihren Problemhunden zu mir kommen, haben sich Hundehaltung ganz anders vorgestellt.

 

Sie gehen ins Tierheim oder zu einem Züchter und holen sich einen Hund, der so nebenbei in der Familie mitlaufen soll, keinen Ärger bereitet und auf jedes Kommando schon nach kurzer Zeit hört. Kinder sollen mit ihm spielen können und ihm natürlich alles abnehmen dürfen, ohne dass er auch nur brummt.

 

Sitz und Platz klappen nach kurzer Zeit ganz gut, aber schon Fuß und an der Leine zerren nervt die meisten. Sie zerren zurück, werden teilweise emotional und ungehalten und wissen nicht wie sie ihrem Hund sagen sollen, dass sie etwas anderes on ihm wünschen.

 

Wenn der Hund frei läuft ist es für viele Hundehalter Glücksache wenn der Hund auf Zuruf zurück kommt und wenn er nicht kommt, sie schon 5 oder 6 mal gerufen haben, die Stimme immer hektischer wird, ärgern sie sich.

 

Das gleiche, wenn der Hund im Spiel seine Hundefreunde viel interessanter findet und überhaut nicht zu Herrchen oder Frauchen zurück kommen will.

 

Ganz schlimm wird es, wenn der Hund auch mal eine „eigene Meinung“ hat und Herrchen oder Frauchen in für ihn seltsamen Situationen anbrummt oder gar schnappt. Dann ist es der böse Hund.

 

Wir behandeln unseren Hund doch so gut, warum tut er dies? Dies ist eine häufig gestellte Frage an mich.

 

Schlimm für den Hund und frustrierend für den Halter wird es erst recht, wenn dann Hundeexperten, die man beim Gassi gehen trifft einem mit Ratschlägen überhäufen.

 

Die einen sagen, du musst ihm zeigen wer der Chef ist und ihn mal richtig rannehmen, die anderen sagen auf keinen Fall darfst Du so etwas tun, Du musst ihn immer mit Leckerli belohnen. Wieder andere wollen den Hund ohne Leine erziehen. Dann gibt es noch die modern aufgeklärten, die behaupten mit Beschwichtigungssignalen wie Augenzwinkern, sich am Kopf kratzen, oder Gähnen oder auch auf Händen und Knien kriechen zeigt man dem Hund in Hundesprache was man von ihm will.

 

Das schlimme ist, eine Reihe von gerade beschriebenen Handlungen werden auch noch in einigen Hundebüchern vermittelt und viele dieser Autoren behaupten die allein seligmachende Methode zu haben. Die normalen Hundhalter sind dann erst recht verwirrt. Wem Glauben? Was probieren? Wie mit dem Hund arbeiten, damit es wirklich klappt? Ein riesiges Durcheinander!

 

Dabei kann alles so einfach sein und richtig Spaß machen. Was gehört dazu?

 

Zuerst einmal muss ich sagen, man solle auch keine übertriebenen Erwartungen an seinen Hund stellen und alles Training braucht eine gewisse Zeit. Ein Hund ist ein Hund und will artgerecht behandelt werden.

 

Die wichtigsten Dinge für die Hundeerziehung sind:

  • Bindung und Vertrauen aufbauen, dies geht nicht an einem Tag und auch nicht in einem Monat.
  • Aufmerksamkeit und Achtsamkeit seinem Hund entgegenbringen und etwas über das Ausdrucksverhalten von Hunden lernen.
  • Hündisch lernen, wie kommuniziere ich mit meinem Hund, damit dieser mich versteht, dies erwirbt man durch lernen über den Hund und gute Sachbücher oder auch gute Seminare oder eine gute Hundeschule.
  • Geduld haben, Kindern bringen man auch nicht im ersten Schuljahr eine Fremdsprache fließend bei. Auch Sie, als Hundehalter brauchen einige Zeit etwas über Hunde zu lernen, der Hund braucht Zeit über Sie zu lernen.
  • Spaß miteinander haben, auch wenn nicht alles gleich so klappt, wie man es sich vorgestellt hat, aber sich auch über die kleinen Erfolge freuen.
  • „nein“ sagen, auch dies gehört zu einer guten Erziehung und gibt dem Hund einen sicheren Rahmen in welchem er frei handeln kann, ohne Unsicherheit aufzubauen.

 

Mit Freude zusammen mit dem Hund arbeiten, Tag für Tag, sich auch über kleine Fortschritte freuen und wenn etwas nicht klappt sich selbst fragen warum hat mein Hund mich nicht verstanden. Nicht immer stur einem Trainingsplan folgen, sich etwas einfallen lassen und den Hund überraschen und fordern. Ein Hund kann auf seine art denken, ein Hund hat Gefühle, ein Hund hat ein Bewusstsein! Warum sollen wir unseren Hund als Dressurakt behandeln. Behandeln wir ihn doch bitte mit Respekt als Lebewesen und freuen uns an seiner Freundschaft, die wir uns ganz deutlich gesagt, verdienen müssen.

 

Freundschaft und Vertrauen sind keine Einbahnstraße, weder bei Menschen untereinander noch bei einer Mensch - Hund Beziehung.