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Die Leine – Pro und Contra

Der Hundetrainer Manfred Ziegler zeigt in seiner Hundeschule im Raum Lauf, Nürnberg, Fürth und Erlangen, Hundehaltern den richtigen Umgang mit der Hundeleine.

 

Hundehalter haben ein sehr gespaltenes Verhältnis zur Leine, zudem einige Trainer jetzt werben mit „Hunderziehung ohne Leine“ und die Leine schon als Zwangsmaßnahme dem Hund gegenüber gesehen wird, von einem Leinenruck ganz zu schweigen, für manche grenzt dies schon an Tierquälerei.

 

Hundehalter, die bisher keinen Erfolg mit Leinentraining hatten, haben eine totale Abneigung gegen die Leine entwickelt und sehen diese als ein notwendiges Übel an, weil der Hund ohne Leine auch nicht richtig folgt.

 

Der Hund zieht, der Halter zerrt und ruckt ohne jeden Plan und so empfinden Hund und Herr die Leine als etwas sehr Negatives, speziell wenn jemand einen großen Hund an der Leine hat, der auch schon mal dem Halter eine unfreiwillige Landung auf den Knien eingebracht hat. Ich kenne sogar Halter, die ihren Hund, obwohl er nicht gut abrufbar ist, keine Leine anlegen, weil sie den Hund an der Leine nicht halten können.

 

Leine ist in der heutigen Welt in manchen Situationen absolut notwendig, wir können unseren Hund nicht überall frei laufen lassen. Die Gefahr für unseren Hund ist zu groß und die Öffentlichkeit hat das Recht von unserem Hund nicht belästigt zu werden.

Kann ich eine Situation nicht ändern, dann ändere ich meine Einstellung dazu und die Situation wird sich verbessern.

 

Leine ist grundsätzlich etwas sehr positives! Es ermöglicht uns eine Kommunikation mit dem Hund, auch ohne Gezerre oder auf die Nase fallen.

 

Auch unseren Hunden, wenn richtig beigebracht, bringt die Leine sehr viele Vorteile. Man ist miteinander verbunden. Leine kann dem Hund Sicherheit geben. Ein kleines Kind nimmt man auch in verkehrsreichen Situationen an die Hand und vermittelt dem Kind Sicherheit.

 

Viele Hundehalter haben das Problem, dass ihr Hund an der Leine aggressiv ist und im Freilauf ein toller Hund. Hier wurde an der Leine statt Sicherheit Unsicherheit vermittelt und eingeengt sein. Bei Problembegegnungen fehlt dem Hund die Möglichkeit zur Flucht einerseits und das Vertrauen in den Halter andererseits, dass dieser alles im Griff hat. Die meisten Leinenaggressionen beruhen auf der Unsicherheit des Halters und des Hundes, nicht weil es ein grundsätzlich aggressiver Hund ist. Diese gibt es natürlich auch, aber seltener. Dies sind dann Hunde, die auch im Freilauf für andere gefährlich sind.

 

Viele Hundehalter werden schon nervös und aufgeregt wenn ihnen ein anderer Hund entgegenkommt, weil sie schon wissen, dass ihr eigener Hund sich aufführt. Diese Stimmung überträgt sich natürlich sofort auf den Hund und verschlimmert die Sache noch.

Machen wir doch einfach das Beste aus der Leine. Viele Hunde freuen sich doch, wenn man zu Hause die Leine in die Hand nimmt, weil sie wissen jetzt geht es nach Draußen, sind sie Draußen, führen sie sich bei Begegnung fürchterlich auf. Dies ist ein Gegensatz an dem man schon ansetzen kann.

 

Leine ist als etwas positives zu sehen, dies müssen wir lernen und dies müssen wir unserem Hund zeigen, dass er sicher und souverän von seinem Menschen geführt wird, dass er sich in jeder Situation auf seinen Menschen verlassen kann. Die meisten Ansätze beim Leinentraining sind schlichtweg falsch, wenn es darum geht bei einem Hund die Leinenaggression zu behandeln. Nicht an der Leine mit immer schärferen Rucken und lauten Abbruchkommandos muss man ansetzen sondern an der Persönlichkeitsentwicklung des Hundehalters, damit der Hund ihn als souveräne Führung anerkennt. Dann läuft auch ein etwas schwieriger Hund vertrauensvoll an der Leine.

 

Wenn wir schon über Leine reden habe ich eine große Bitte, die leider zu wenig befolgt wird.

Wenn wir einem angeleinten Hund begegnen sollen wir bitte unseren freilaufenden Hund rufen und anleinen, oder so vorbeiführen, dass der andere Hundehalter nicht von unserem freilaufenden Hund belästigt wird. Der berühmte Satz „meiner tut nix“ ist total überflüssig. Wir wissen nicht warum der andere Hundbesitzer seinen Hund an der Leine hat – es kann eine läufige Hündin sein, ein neuer Hund, der noch nicht freilaufen kann, oder einfach ein unsicherer Hundebesitzer. Vielleicht auch manchmal ein wirklich aggressiver Hund und dann sind Probleme vorprogammiert.

 

Wir sollten dies auf jeden Fall respektieren, das gebietet die Höflichkeit.

Unseren Hund, in den entsprechenden Situationen anzuleinen hilft uns, dass unsere Hund in der Öffentlichkeit gern gesehen sind und sich die Hundeverordnungen nicht weiter verschärfen und uns und unseren Hunden das Leben schwerer machen.